Zahlreiche Unternehmen haben bereits unerwünschte Post von der Kanzlei Image Law im Auftrag von Agenturen wie Reuters, AFP, AP oder APA erhalten. Der Vorwurf: Unerlaubte Verwendung von Bildern in Social Media. Die Forderungen: Neben dem Ersatz der Anwaltskosten wird die Zahlung von Schadenersatz und Zinsen (oft für mehrere Jahre) gefordert. Oft werden mehrere tausend Euro gefordert. Was Betroffene tun sollten und was nicht, erklären wir in diesem Artikel.
Sind die Zahlungsforderungen "Fake"?
Wenn Sie sich fragen, ob es sich bei solchen Schreiben um "Fakes" handelt, so ist die Antwort ganz klar: Nein, diese Schreiben sind echt und sollten rechtlich ernst genommen werden.
Die von der Kanzlei Image Law vertretenen Bild- und Nachrichtenagenturen verfolgen Urheberrechtsverletzungen rigoros und konsequent. Wenn Sie ein Schreiben von Image Law erhalten haben, ist es daher möglich, dass Sie tatsächlich ein Agentur-Bild ohne die erforderliche Genehmigung (Lizenz) verwendet haben. Ignorieren Sie ein Schreiben von der Kanzlei Image Law also auf keinen Fall. Wenn Sie nicht oder nicht richtig auf das Schreiben reagieren, kann dies weitere rechtliche Schritte und Kosten nach sich ziehen, wie z.B. eine einstweilige Verfügung oder eine Klage.
Für welche Agenturen arbeitet die Kanzlei Image Law?
Die Kanzlei Image Law verschickt unter anderem für folgende Bild- und Nachrichtenagenturen Schreiben mit Zahlungsaufforderungen wegen unerlaubter Bildnutzung:
- Die Associated Press (AP) wurde 1846 in New York gegründet und ist heute die größte Nachrichtenagentur der Welt. Sie ist als Genossenschaft organisiert und hat über 1.300 Mitglieder, darunter viele amerikanische Tageszeitungen sowie Radio- und Fernsehsender.
- Die Agence France-Presse (AFP) wurde 1835 von Charles-Louis Havas in Paris gegründet und ist damit die älteste internationale Nachrichtenagentur der Welt. Heute ist sie die drittgrößte Nachrichtenagentur der Welt und bietet Nachrichten in sieben Sprachen an.
- Reuters ist eine internationale Nachrichtenagentur mit Sitz in London, die 1851 von Paul Julius Reuter gegründet wurde. Heute ist Reuters Teil des Medienkonzerns Thomson Reuters und bietet weltweit Nachrichten sowie Finanz- und Wirtschaftsinformationen an.
- Die Austria Presse Agentur (APA) ist die größte nationale Nachrichten- und Presseagentur Österreichs mit Sitz in Wien. Sie wurde 1946 als unabhängige Genossenschaft österreichischer Zeitungen gegründet, blickt aber auf eine Geschichte zurück, die bis ins Jahr 1849 zurückreicht.
- Die GROUPE PHOTONONSTOPP NDLR SA ist eine unabhängige französische Fotoagentur mit Sitz in Paris, gegründet im Jahr 2000 durch den Zusammenschluss zweier Agenturen. Die Agentur ist spezialisiert auf europäische Fotografie mit Schwerpunkt auf Lifestyle, Reisen, Essen und Dekoration.
Die Agenturen beauftragen spezialisierte Recherchedienstleister mit der Online-Überwachung ihrer Bilder und der Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen durch "Partnerkanzleien". So arbeitet AFP seit 2017 mit PicRights zusammen, einem Schweizer Unternehmen, das sich auf den Schutz von Fotografien spezialisiert hat.
Was fordert die Kanzlei Image Law?
Die Forderungen setzen sich typischerweise wie folgt zusammen:
- Schadensersatz (Grundlizenz und Zuschlag wegen fehlender Urheberangabe)
- Zinsen auf den Schadensersatz (seit Beginn der Rechtsverletzung)
- Anwaltskosten (berechnet nach RVG)
Wurden mehrere Bilder verwendet, womöglich über mehrere Jahre hinweg, kommen schnell Beträge von mehrere tausend Euro zusammen. Angesichts derart hoher Forderungen für die Verwendung von Bildern in (oft unscheinbaren) Social-Media-Beiträgen fragen sich Betroffene: Sind diese hohen Beträge gerechtfertigt?
Vermeidung von Abmahnungen: Was ist bei der Verwendung von Fotos zu beachten?
👉 Lizenzrechte prüfen: Verwenden Sie nur Bilder, für die Sie ausdrücklich eine Lizenz erworben haben, sei es direkt vom Fotografen oder über Agenturen.
👉 Microstock-Agenturen: Diese bieten Bilder zu günstigen Preisen an, die Lizenzmodelle erlauben eine kommerzielle Nutzung sowie Mehrfachnutzungen.
👉 Lizenzumfang beachten: Prüfen Sie stets, ob Sie die Bilder für den jeweiligen Zweck verwenden dürfen. Die Agenturen unterscheiden zwischen privater, redaktioneller und kommerzieller Nutzung.
👉 Social-Media-Nutzung: Auch wenn eine kommerzielle Nutzung erlaubt ist, kann die Verwendung der Bilder in Social Media ausgeschlossen sein.
👉 Urheberangaben beachten: Sowohl das Urheberrechtsgesetz als auch die Lizenzen der Bildagenturen verlangen die Nennung des Fotografen (und der Agentur).
👉 Kostenlos nicht lizenzfrei: Auch bei kostenlosen Bilder (Pixelio, Wikipedia) müssen die Lizenzbedingungen (z.B. CC-Lizenzen) beachet werden.
Mehr zu diesem Thema finden Sie in meinem Beitrag "Urheberrecht: Nutzung von Bildern - was man wissen sollte!" 🧐
Fragen bei Ansprüchen wegen Urheberrechtsverletzungen
Hat die Agentur ausschließliche Nutzungsrechte?
Grundsätzlich kann nur der Urheber oder der Inhaber der ausschließlichen Nutzungsrechte Schadensersatz geltend machen, nicht aber der Inhaber einfacher Nutzungsrechte. In den Schreiben von Image Law wird stets darauf hingewiesen, dass die jeweilige Agentur die ausschließlichen weltweiten Nutzungsrechte an dem jeweiligen Bild besitzt. Zudem ist den Schreiben ein Auszug aus der Bilddatenbank beigefügt. Aus der Bilddatenbank ist jedoch nicht ersichtlich, ob die Agentur die ausschließlichen Nutzungsrechte besitzt. Hier lohnt sich eine Nachfrage.
Ist der geforderte Schadensersatz angemessen?
Die Kanzlei Image Law behauptet in ihren Schreiben, dass der geforderte Schadensersatz den üblichen Lizenzbedingungen für das jeweilige Bild entspreche, die auf der Website der jeweiligen Agentur abrufbar seien. Dies kann jedoch nicht überprüft werden, da bei Eingabe der ID kein konkreter Lizenzbetrag genannt wird, sondern individuell angefragt werden muss. Auch insoweit lohnt sich also eine Rückfrage bei Image Law.
Muss ich die Anwaltskosten zahlen?
Diese Kosten werden als Schadensersatz geltend gemacht. Die Agenturen müssen daher nachweisen, dass ihnen tatsächlich Kosten in dieser Höhe entstanden sind. Auf den Webseiten von PicRights wird darauf hingewiesen, dass die „Partnerkanzleien“ auf Erfolgsbasis arbeiten. Auch insoweit lohnt sich also eine Nachfrage. Ein Anspruch auf Erstattung fiktiver Anwaltskosten besteht nach der Rechtsprechung nicht.
Was tun, wenn Sie einen Brief von Image Law erhalten haben?
👎 Wenn Sie ein Schreiben der Kanzlei Image Law im Auftrag von Agenturen wie Reuters, AFP, AP oder APA erhalten haben, sollten Sie dies nicht ignorieren, aber auch nicht vorschnell zahlen.
👉 Lassen Sie die Forderungen von einer auf Urheberrecht spezialisierten Anwaltskanzlei prüfen, um unnötige Zahlungen zu vermeiden.
💪 Je nach Einzelfall können die Forderungen möglicherweise ganz abgewehrt oder zumindest deutlich reduziert werden.
👍 Eine auf Urheberrecht spezialisierte Kanzlei entwickelt die für Ihren Fall geeignete Verteidigungsstrategie.
Soforthilfe im Urheberrecht
Sie wurden wegen Urheberrechtsverletzung abgemahnt?
Sie sollen Schadensersatz zahlen? - Kontaktieren Sie mich jetzt!
Rechtsanwältin Denise Himburg - Ihre Expertin für Urheberrecht und Fotorecht
Haben auch Sie ein Schreiben der Kanzlei Image Law erhalten? Kontaktieren Sie mich gerne für eine Ersteinschätzung! 📞 Als erfahrene Fachanwältin stehe ich Ihnen mit fundiertem Wissen und langjähriger Praxiserfahrung zur Seite. Meine Expertise umfasst:
✔ Umfassendes juristisches Fachwissen
- Fundierte Kenntnisse der aktuellen Rechtsprechung im Urheberrecht
- Tiefes Verständnis für die juristische Feinheiten des Bild- und Urheberrechts
✔ Erfolgreiche Verteidigung
- Über 20 Jahre Erfahrung im Urheberrecht
- Spezialisierung auf Abmahnungen wegen Bildnutzungen
✔ Maßgeschneiderte Lösungsstrategien
- Individuelle Analyse jedes jeweilgen Falles
- Entwicklung zielgerichteter Verteidigungsstrategien
- Fokus auf effektive und kostenbewusste Lösungen
✔ Ihr Vorteil
Mit meiner Unterstützung navigieren Sie sicher durch die komplexe Welt des Urheberrechts. Ich biete Ihnen nicht nur rechtlichen Beistand, sondern auch die Gewissheit, eine erfahrene juristische Partnerin an Ihrer Seite zu haben, die Ihre Interessen mit Nachdruck vertritt.