LG Koblenz: Werbung für Kindersaft mit "lernstark" wettbewerbswidrig

Rotbäckchen-Saft macht nicht "lernstark"

Das Landgericht Koblenz hat der Rotbäckchen-Vertriebs GmbH mit Urteil vom 0.03.2013 untersagt, für ihren Rotbäckchen-Kindersaft mit den Anagben "lernstark" und "mit Eisen zur Unterstützung der Konzentrationsfähigkeit“ zu werben. Damit gaben die Richter einer Klage des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) statt, der die Aussagen als unlautere Werbung kritisiert hatte.


Rechtlicher Hintergrund

Die europäische Health-Claims-Verordnung stellt an gesundheitsbezogene Werbung für Kinderprodukte strenge Anforderungen. Danach benötigen Unternehmen eine besondere Zulassung für Aussagen, nach denen das Produkt die Gesundheit oder die Entwicklung von Kindern fördert. Damit sollen Verbraucher EU-weit vor irreführenden, wissenschaftlich nicht belegten Angaben geschützt werden.

Fehlende Zulassung für Webebehauptungen

Der Rotbäckchen-Vertriebs GmbH fehlte jedoch die erforderliche Zulassung für ihre Behauptungen. Die Richter sahen deshalb in der Werbung einen klaren Verstoß gegen die EU-Verordnung. Den Einwand des Unternehmens, der Saft werde auch von älteren Menschen getrunken und sei daher gar kein spezielles Kinderprodukt, ließ das Gericht nicht gelten. Die Gestaltung des Etiketts und die Werbung zielten eindeutig auf Kinder als Zielgruppe. Außerdem hatte die Firma das Produkt in einem Hinweis auf der Flasche selbst als Kindersaft bezeichnet.

LG Koblenz, Urteil vom 1.03.2013 (16 O 172/12)

Quelle: PM des vzBv vom 01.03.2013